Es war einmal - ja, es war einmal eine Zeit, in der gute Musik gehört UND kopiert wurde. So geschehen auch bei der „Zauberflöten - Messe“ eines anonymen Komponisten der Pfarre Lichtenthal bei Wien. Mozarts Melodien der „Zauberflöte“ inspirierten ihn dazu diese Opernmelodien in den klassischen Messtext zu übertragen. Damals eines der größten Komplimente an den Komponisten! Es erwartet Zuhörer und Mitwirkende eine Messe im Stile der Wiener Klassik, umrahmt von barocken Perlen.
Bläser des OÖ Musikschulwerkes, Streichorchester der LMS Freistadt, Einstudierung: Veronika Traxler-Cicuttin Gesamtleitung: Peter Wiklicky
Zauberflöten-Messe in der Stadtpfarrkirche Freistadt
Am Sonntag, 25.Mai werden um 19:00 die Chorgemeinschaft Freistadt und ein Orchester der LMS die „Zauberflöten-Messe“ im Rahmen eines Kirchenkonzerts musizieren. Eine wirklich außergewöhnliche Geschichte verbindet sich mit diesem selten gespielten Werk. Ein Zeitgenosse Mozarts ist begeistert von der Zauberflöte und verwendet 1810 einen Teil der Melodien dieser Oper für seine Messkomposition. Der Name des Komponisten ist unbekannt, aber es war in dieser Zeit ein Zeichen größter Ehre, wenn jemand gute Melodien in einen anderen Zusammenhang gestellt hat. Heute würde das „Remix“ heißen. Entdeckt wurde die Partitur im Archiv der alten Schubertkirche in Wien/Lichtental erst wieder 1998 und neu aufgelegt – ein konserviertes Stück klassischer Musik, unverfälscht und zugleich neu und doch so alt. So könnte es damals in Wien geklungen haben…. Diese Rarität gibt es in Freistadt zu hören!
Die Zauberflötenmesse ist ein faszinierendes Beispiel für das sogenannte Parodieverfahren, bei dem weltliche Melodien mit sakralen Texten unterlegt wurden. Hier sind einige ihrer besonderen musikalischen Merkmale: • Melodien aus Mozarts Zauberflöte: Die Messe enthält direkte musikalische Zitate aus Mozarts Oper. Beispielsweise wird die Arie „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“ im Kyrie von einer Sopransolistin und dem Chor gesungen. • Opernhafte Gestaltung: Neben Tamino tauchen auch musikalische Motive der drei Knaben, Sarastro und anderer Figuren aus der Oper auf, was für Überraschungsmomente sorgt. • Orchestrierung und Chorführung: Die Messe nutzt eine klassische Orchesterbesetzung und kombiniert sie mit Chorpassagen, die sowohl feierlich als auch melodisch ansprechend sind.
